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Kriegs-Archive 41 Zur Charakteristik des Erzherzogs Carl und der österreichischen Armee in den Jahren 1801 bis 1804 106 Aus dem letzten Lebensjahre der grossen Kaiserin 122 Zur Erinnerung an Kaiser Josef II 126 Die Capitulation von Dresden 1813. Von Moriz v. Angeli, Major im k. k. Kriegs- Archive ..... 131 Zwei zeitgenössische Stimmen (G e n t z und Mayer) über die Schlacht bei Jena und Auerstädt im Jahre 1806 173 Notizen über Stand, Eintheilung des kaiserlichen Fuss- und Reitervolkes, Haupt- organisations-Momente, Kriegsräthe, Obrist-Inhaber, Obrist-Feldmarschalch, Kriegsbaumeister etc. im 16. Jahrhundert. Von Gustav Gömörj von Gömör, Hauptmann im k. k. Kriegs- Archive 213 Feldmarschall Prinz Josef zu Sachsen-Hildbnrghausen 233 Kriegshistorische Forschungen in den Archiven der österreichisch - ungarischen Monarchie • 236 Marginalien zu dem Aufsatze „Nikolaus Doxat, ein Officier des Prinzen Eugenius und ein Opfer des damaligen Hofkriegsrathes*' 239 Der Krieg mit der Pforte 1736 bis 1739. Von Moriz v. Angeli, Major im k. k. Kriegs-Archive 247 I. Die Ereignisse im Jahre 1736 .... 247 II. Der Feldzug von 1737 268 III. Der Feldzug 1788 409 lY. Der Feldzug 17S9 und der Friede ron Belgrad 442 Original-Briefe König Friedrich^s II. im k. k. Kriegs-Archive zu Wien . . 339, 480 FML. Graf Khevenhüller's Wehrsystem (1740) *► . 361 Hauptumriss ftlr eine allenfallsige Campagne mit Russland gegen die Türkei. Von Feldmarschall Graf Radetzkj 366 Die Armee Napoleon I. im Jahre 1809, itiit vergleichenden Rückblicken auf das Osterreichische Heer; dargestellt nach dem Urtheile von Zeitgenossen 371 Tagebuchblätter aus dem Jahre 1805 499 Tafel I zum Aufsatze: „Repressalien-Gefechte an der croatisch-türkischen Grenze in der Zeit von 1809 bis 1845'^. „ II zum Aufsatze: „Wagram, Novelle zur Geschichte des Krieges von 1809^» y, m und IV zum Aufsatze: „Die Capitulation von Dresden 1813". ^ V und VI zum Aufsatze: „Der Krieg mit der Pforte 1736 bis 1739**. BERICHTIGUNGEN. Seite 149, 19. Zeile v. o. hinter ^Besatzang" einzuschalteu „unter St. Cyr"^. „ 177, 8. Zeile v. o. und Seite 180, 17. Zeile v. o. anstatt „Pfuhl" zu setzen: Phull. „ 184, 8. Zeile v. o. anstatt: „endlichen" zu setzen: „endlich'^. „ 197, letzte Zeile v, u. anstatt: äderen" zu setzen: „dessen''. „ 247, Zeile 13 v. u. statt: „Varder«« lies: „Vardar-. „ 249, „ 18 V. o. „ „Karbadei" „ „Kabardei*". „ 259, „ 16 V. u. ,1 5,di lo Drin" „ ^del Drin". „ 266, ,, 9 V. o. „ „Poiarevac** „ „Pozarevac". ^ 268, Inhalt, Zeile 2 t. u. statt: „RomanoSti*" lies: „Romaneäti". „ 268, „ „ 17 u. 21 V. u. statt: „Sabai?«* lies: „Sabac". ^ 291, Zeile 5 v. u. statt: „Sabad" lies: „Sabac". „ 277, „ 11 V. u. „ „G. d. C. Baron Schmetteu" lies: „FZM. Baron Schmettau". ^ 277, „ 10 V. u. ,, „Feldzeugmeister Graf Wunnbrand" lies : General der Cavallerie Graf Wurmbrand. „310, „ 1 T. u. „ „traten" lies: „trat". „ 311, „ 20 V. o. ,. „den Feldmarschall" lies: „dem Feldmarschall". ,. 819, „ 15 u. 18 V. o. statt: „Vajlova" — „Waljewo" lies: „Valjevo**. Statt „General-Major" lies stets: „General-Feldwachtmeister (GFW.)". Kovelle zur GeBchichtc 1 I f öM. Graf Murrav von Melgum 4 FML. Baron Prochaska < ^,m* r» « ' (^ UM. B] Baron Steyrer 5 Zusammen. ... 17 — 30 Cavallerie-Reserve-Corps: FML. Prinz Hessen-Hom- j GM. Vicomte Roussol d'Hurbal — 12 — bürg "j GM. Lederer — 12 — I GM. Kroyber — 10 — FML. Fürst Carl Schwär- f GM. Teimern — 14 — zenberg \ GM. Kerekes — 6 — , ^ , ^, . f GM. Baron Rothkirch — 12 — FML. Graf Nostiz ^ ^^ ^^^^^ Wartensleben - ^8 _ - Zusammen. ... — 84 80 Summa-Summarum 99*/^ 156*/, 602 «O*- Aus dein letzten Lebeiisjalirc der o^roasen Kaiserin. 125 ^einzuberichten, inniglichst winschen : damit hierorthige Einöde, so ^jemahls durch den ersten Böhmischen Christen Ivanum, einen Sohn ^des ehemaligen Croatisch- und Dalmatinischen Königs Gestimuli, als „einen Einsidler über die viertzig Jahre bewohnet worden, und wessen ^geheiligte gebeune in denen fürgewesten Kriegszeiten die Croatische ,,iiiid Dalmatinische Völcker mit innbrünstigster Andacht hierorths „geehret haben, den zur Correction anhero tiberschickten mehrer- ^meldeten Oraffen zu einer beharrlichen auferbaulicheu Denckungs- „Arth verleithe und bewögo. „Ansonsten mich zu beharrlichen hohen Gnaden demüthigst „empfehlend in voUkommenester Submission erharre „Euer Excellencz und Gnaden gantz gehorsamester „Joannes Nepomucenus m. p., Abt. „Closter St Johann untern Felsen, den 29. October 1780." In Folge dieser überaus günstigen Relation wurde Montoja seiner Klosterhaft entlassen und in das Infanterie-Regiment Carl CoUoredo (Nr. 40) zur Dienstleistung eingetheilt. Es war einer der letzten Gnadenacte der unvergesslichen Kaiserin. T. -oOO^^OO-c^ - ■ 246 Marginalien zu dem Aufsatze: „Nikolaus Doxat^ etc. Uzica's kaum dem Reiterobersten Lentulus zuzuschreiben, sondern i^ Feldmarschall Grafen Philippi, welcher fast zur selben Zeit, wo Lentuli vor Uziea anlangte, in Po2ega eintraf und von dort mit 8 Bataillon c und 2 Mörsern zui* Bewältigung dieser Bergfeste aufbrach, welche &i< ihm am 2. October ergab. Die Parallele, welche der Autor am Schlüsse seiner historisclie Skizze zu Gunsten Preussens zieht, halten wir bereitwillig seinem Patriotismus zu Gute, wenngleich hiebei Osterreich nicht besser wef kommt als die historische Treue. A. -^^^ Dei aem ueEannien in aieaem Jftnte aon gewesenen grosBen niSBwacDs, a« aubaiatance wird verschaffen können. Übrigena iBt Mein Wille, dase Ihr von dieser Meiner Ordre Niemandem etwas sagen noch merken lassen , Bonden selbige auf das Beste menagiren sollt. Ich bin Euer wohl affectionirter König (gefertigt) Potsdam, den 26. September 1748. Friedrich. FML. Graf Khevenhüllcr's W. und 7. Sep- **Unber in Passau übernommen werden Kollteliiitzen, lOOO Artilleri-^trm und MatroH^n, wner aus 15 armirten Tschaiken mit je 50 Mann und zwei V,pf'in %eii Geschützen. Dem im Kriegi^rathe zu Wien gf^faMi^tm HcrifrlihiMHc. zu Folge. ^^'ten Bich die zur Uauptarmr-f bestimmten ltpcrationen noch auch im weiteren Verlaufe des Feldzuges auf einen, auch nur bescheidenen Anforderungen entspre- chenden Stand gebracht werden konnte. Dieser Umstand inachte nicht nur ^chon an und für sich eine frühzeitige Eröffnung der Operationen unmöglich, sondern es musrtten dieselben, ungeachtet der Initiative des Gegners, auf jenen Zeitpunkt verkgt worden, wo die Vegetation selbst zum grossen Theile die Ver- pflogang des Heeres bestreiten konnte. In der Schutzlosigkeit, in welcher sich als Folge der Unthätigkeit der kaiserlichen Annee die invahirten Landestheile befanden, hatten die Bewohner des Banates es entweder vorgezogen, den Türken zu huldigen oder auf eigene Faust und für eigene Zwecke die Waffen zu ergreifen. Nach den Berichten des FZÄF. Neipperg befand sich ein grosser Theil des Banates in einem Zustande offener Rebellion ; kleinere Militärposten wurden aufgehoben; die Verbindung Orsova's mit den kaiserlichen Truppen war abgeschnitten, Kaub und Plünde- rung an der Tagesordnung. Zu all' dem wüthete in Siebenbürgen seit dem Winter die Pest und breitete sich, durch die Truppenraärsche hegünstigt, allmälig auch schon über das Banat au:^. Allein nicht blos dieses wenig ermuthigende Bihl der inneren Zustände war es, welches das Vertrauen auf die Zukunft erschiitterte und den Kaiser fast hoffnungslos auf die bevor3tchcnenmengo schliessen. Der Herzog von Lothringen ordnete dalic»r an, dass die Armee 'n Schlachtordnung — Fnmt gegen Süden - aufzunmrschiren und ladieser Stellung zu biwakiren habe; ausserdem wurde für den 4. Juli ') Die „FlÄiikeii" ; schlössen, aiiss.crlialb (li.*r 'rreffi-nliiii«'! »teheiul, die; Distanz wiachen den Flüjjeln der beiden Tn-tVen ab und t>taiid(*u in der Rt?«ri.*l untfr )»e- »Dderem Connnando eines (jcnernLs. Ilire Stärke und Zusaninicnset/uu^ bin«; von inaCJInden ab; im obigen Falle fonnirte Hieb die linkr? rianke. uns ft Batailbtnen, OrenAdier-üompagnien und 7 Ft^cadroncn Dragonern. in. Der Feldzug von 17S8. 425 da.^s die Truppen trotz Allem Stand hielten, und diei=?er äusserst gefahr- vc>l.le Moment nicht zur Katastrophe für die ganze kaiserliche Armee w^LiTdc. Zur selben Zeit, al» das Gefecht eine so ungünstige Wendung ^nomincn hatte, war über die wiederliolten jüleldungen llildburg- bcft.i.ifien'8, der Feldmarschall Wallis mit dem ganzen linken Flügel auf die Höhe gelangt. Die ersten Batailhmc wurde ebenfalls in das Ge- tl&TXunel des regellosen Kampfes verwickelt, aber eine brillante Charge döB CUraBsier-Kegimentes Ilohenzollern unter General-Major Philibert, fttellte daa Gefecht wieder her, welches binnen Kurzem mit der völligen Flucht dea Feindes endete. Während dieser Ereignisse auf dem linken Flügel unternahmen die Türken zugleich einen Angriff auf die Front. Im Hauptquartier batte man den feindlichen Bewegungen wenig Bedeutung zugemessen und in den Angriffen auf den linken Flügel nur eine jener Neckereien gesehen, welche, in der Kampfweise des Gegners begründet, fast nie einen eimsten Charakter annahmen. Zwischen 1 und 2 Uhr Nachmittiigs W'ar der Herzog von Lothringen eben im Begriffe, sich mit dem Feld- marschall Königsegg zur Tai'el zu begeben, als das Vorrücken des J^eindos auf der ganzen Linie gemeldet wurde. Unverweilt bestieg der Herzog sein Pferd und recugnoscirte pers^inlich den Gegner, der in vielen sehmalen, aber tiefen Colonnen bereits die Vor|)«)sten erreicht hatte. Die kaiserlichen Trui>pen setzten sich in Verfassung, dem Angriffe 2U begegnen; da alier kurz vorher der linke Flügel zur Unterstützung ^"dburghausen H abgerückt und die liiedurch nothwendig gewordene »eraohiebung einzelner KegimcMiter des (Jentrums noch nicht ganz durchgeführt war, so gelang es dem Angreift^*, in der Mitte der Stellung ^'Ue Lücke zu finden und einzubnM*hen. Zwei Batailhme, welche sich ^»eni übennfichtigen Angriffe entgegonwarfen , wurd<'n fast gänzlich niecl^i-frehauen und einzelne Ttlrken drangen bis nn das kaiserliche *^iauj)tquartier vor. Zu gleicher Zeit hatte, wähnend heftiger Angriffe ^^^ den rechten Flii«i:el, ein Seh wann feindlicher Keiterei die rechte •'^'tlke umgangen und sich auf da« Biwak des Trains geworfen. Die Situation war daher in der Freut nieht minder bed(^nklich, **** zu gleicher Zeit am linken Flügel; aber auch hier war es die p^isi<*rliche Jleiterei, welche im entscheidenden Menumte ihren alten ^*f bewährte. Vier ( ■ürassier-l\e<'inu'nter des linken Flüijels, welche ^^11 im Begriffe waren, zur Verstärkung esteii Holfnungen, wenn Mch — wie der Kaisctr fast prophetisch warnend schreibt — pdes- Wb, weil C4ott seine Hand augenscheinlich gezeigt, nicht auch täglich Uirakel zu erwarten seien '^. War es M'irklieh cin<; diniklt! Ahnung, welche ihren Schatten Auf die Siegesfreude des Kaisers warf, so haür. sie sieh sclmn erfüllt, r noch ehü die schmetternden Fanfaren die Ankunft d«\s Sieg(^sboten in r der Residenz verkündeten: in di^n Augr*nblieke, w«> der allgemeine I Jubel die Mauern der Kaiserburg umbrauste, war Orstivji wieder ein- ^ geschlossen von den Türken, stand das kaiserliche Heer weit jenseits der Cema. Während der Scraskier «li(^ Unternelinning<*n gegc^n ileliadia . Und Orsova ausführte, war der Grossvezier .legen AIohannMl ^ Pascha mit einem zweiten lleen; gegen Xissa vorgerückt und iilicr- ^hweronite mit seinen Truppen ganz Serl»ien. Insoweit di«* einlan- genden Naehriehten reichten, sollU^n fi (lOOO Mann in Jagodin, 3—4000 Mann in Kam (lianui) stelnMi und ebensoviele Ij-Palanka be- lagern, welches Oberstlieutenant Schmettau mit ()0() Mann l>esetzt; hielt. Die Gesammtmaeht des (Trosv»v(»ziers wurde auf unjr de- Geirn^-r*. t\*:r*'U l^^-kannt in Wien Anla^r« zu :rr«rnzenl*»-<-ni Kntliii.-ia^niU') j^ab * . knd'Tle n den einmal L'^'fa^-ti-n Knt-ehlü^ren. da — wie Küiii^r'^ejrg in Berichte an den Kal-s^-r ^ieii an-drüekte - .die kai-»'rl)*'he wegen Abgang ibT .**iib-i»;;«rjjz ntihiiijg-n. w«rl'l-*-r reb<«ij Xkw^t-r*' 7^'A\ am litt, inu-'rle endlich am l>^. di'- .\nij*-: ^*-ri.a---n und »^/a^.» -i"b ien: FeldniariM.dialJ Kriiij;r*e;r:f t'jl.f^v rji;i; all'-in da«^ r'^'jjjni:.n !,•'••. Nh-Li nur '***-\ H y- i-'.^r^- .•.•.■sl •'.'-' K^h.':- *- t. M ■.:?.':!?. >.■• -';.-' f •»-•-■ 'h in Gr'a.L: T'-i*'-* S*-/ t^-r-": -rf •■ -• • ! -:j. ■.-• ^ •".».;■•- ■ •• K' -j »• Ia** •!** JIIJ:'»r ■■■=- '■••:.' J •- ■ • r« J»:*- <•-*.♦*«■'. url ':.*:• i-. .■"►*.* . l'r»-»»» i - rX •iaUtr.'V' 4rJ 'l \!^'.i*. f*.-! > r v>.ll>r > ^' : ', : ' 1.:'. i» : ' -r T'-i.tli-l. rf mix AtiWw.ii :•:• 1 ti*'^* *. :.:-r ^^'.'-r hk-:.'' t'-jL^' ii«. l O.'hj: r-L ♦.•xa*. t»ri.. ni. Der FoMzug von 1738. 431 besorgen war, claBs Pest und Scorhut auch unter den Truppen aus- hrcchen könnten. Kö waren daher auch v(»rwiegend «anitäre Bedenken und die Sorge für die Erhaltunji^ der Armee, weUdie für Feldniardchall Kimigsegg ausschlaggebend waren und ihn veranlassten, sich über Denta und Werschctz wieder an die Donau zu ziehen, die er am 12. August bei Kubin zu überschreiten gedachte. Dicsor Beschluss konnte sehr bedenkliche Folgen nach sich ziehen. Nicht nur wurde durch einen Uferwechsel Siebenbürgen und das ganze Bunat dorn Feinde preisgegeben, sondern es war derselbe auch im Besitze einer bedeutend kürzeren Linie nach Kubin, welches ohnedies auf seiner natürlichen ( >])erations-Linie lag. Auf dem ganzen Wege fand er kein anderes Hindernis» als das schon- belagerte Uj-Palanka, so dass weder der Marsch der kaiserlichen Armee nacli Kubin noch ihr Donau-Übergang nach Semendria ge- sichert erschien. Feldmarschall Königsegg schloss jimIocIi aus dem Umstände, dass die Tflrken nach dem Gefechte bei Mehadia auch nicht den mindesten Versuch gemacht hatten, der kaiserlichen Armee zu folgen, auf eine entweder planmässige, oder durch Rebellion im Heere, oder Unruhen itt Constantinopel erzwungene längere Unthätigkeit des Grossveziers, wid hielt Semendria für den geeignetesten Punkt, sowohl zur Beob- achtung des Feindes als auch zur Heranziehung von Verstärkungen ftf die eigenen Truppen. Sollte sich auch der Gegner nach Temesvar oder Siebenbürgen 'Menden, so rechnete Feldmarschall Königsegg mit Sicherheit darauf, "W8 er noch rechtzeitig an den bedrohten Punkt werde kommen Wnnen, wie dies schon aus den Aufträgen hervorgeht, die Fürst ^okowitz bezüglich Sicherstellung des Proviants erhielt '\ Die Armee marschirte am 31. Juli ab und rückte der ausser- ^''deiitlichen Hitze und Erschöpfung der Truppen wegen in kleinen "***f Sehen nach Kubin, wo sie am 13. August ankam und sogleich den ^rttokenschlag begann. Diese Arbeiten gingen so langsam von statten, dass der Uber- 8*ög erst am 18. und 19. 8tattfinjrs-Aroliiv. in. l>tr IVMzuLT von l7:rS. 4;^3 sich Königsofrpf dort nicht mehr .sicher und ordiieio nach eiiiom am 23. August gehaltenen Kriegsrathe den Abmarsch nach Jielgrad an. Es war allerdings nicht leicht, diesen neuerlichen Kückmarsch vor dem Kaiser zu rechtfertigen, der kurz zuvor die AufsteUung der Armee beiderseits der Donau und eine möglichst rasche, entscheidende Offensive angeordnet hatte: es erklärt dies auch zur Genüge die düsteren Farben, deren sich Königsegg zur Scldhlerung der Situation brdiriite. Die Capituhition von Orsova — sagte er — habe den „Situs** gänzlich verändert. Die kaiserliche Armee, welche sich seit 4 Monaten (von den Winterquartieren an gerechnet) last ununterbrochen auf den beschwerlichsten ilärsclien befinde und durch Krankheit stark gelitten habe, stehe einem Feinde gegenüber, der, erst seit Anfangs Juh" im Felde, noch im Vollbesitze der Kraft sei. Die siegreichen TrefVen bei Komia und Mehadia hätten nur einen moralischen Erfolg bedeutet, den Türken aber so gut wie keinen Eintrag gethan. Die Hauptsache sei nun die Erhaltung der Armee, dio man nicht auf Eine Karte setzen Jürfe, und hiozu müsse sie jetzt ausserhalb der A\'irkungösphäre des Gegners bleiben. Da dieser nunmehr freie Hand habe, und weder Belgrad noch Temesvar in vertheidiguiigstahigem Zustande seien, so bleibe nur mehr die Wahl, welche von beiden Festungen man erhalten ▼olle und da könne man hinsichtlich Belgrads, als dem ^Schlüssel der Donau und iSave"*, nicht schwanken. Da nun auch der Grossvezier bei Kavna, wo er eine permanente Brücke geschlagen, schon über 10.000 iklann angesammelt und, wie Wit Sicherheit aus seinen Vorkehrungen zu entnehmen, die Absicht babe, gegen Belgrad vorzugehen, st» sei ein unverweilter Kückmarsch '*cr kaiserlichen Armee schon aus dem Grunde geboten, weil sie sonst 'erfahr laufe, ihre Verbindung zu Lande mit Ikdgrad zu verlieren. Bei dem Umstände, als der stetig sinkende Wasserstand der Donau *^ph die Bewegung der Kriegsschifto demnächst gänzlich zu hindern ^"^he, könnte eine solche Eventualität leicht zur Katastrophe werden. Entsprechend dieser Motivinmg folgte die Ausführung unmittel- "^^ dem Beschlüsse. Am 25. marschirte der Train, folgenden Tajres ^*® Armee über Grozka nach Jh-Igrad, \\n sie am 6. Öc])tember inner '^^Ib der Circumvallation ein Lairer bezoir '). 'n * ^ ' >j Sohlnss der Operationen. Weniger das ZiisammiMitrefTm mit dem (Jegnrr, als vielmehr *^* unausgesetzte Streben, ihn aufzusuclien und sich ihm dann wieder ^*^ «intzielien, hatten die Schlagfähigkeit iler ArnnM' auf ein besorgniss- 8ta *^ '*"* I'«!r<*r hctniiil sk-Ii aul' «It-rsrllM-n St«'ll«\ \mi ilii> k.'ilsrrlirln' Ainui« 1717 ^^>>n Folge dessen sehr herabgestinnnt. Eine Fortführung der Operationen *ci daher schon aus diesem Grunde nicht thunlich, vielmehr die sehlc^i- Bige Verlegung der Truppen in die Winter([uartiere dringend anzu- ^then. Um jedoch dem Gegner jede Mr»glichkeit zu benehmen, sich im ^nate festzusetzen, wurde beschlossen, die Befestigungen von Pancsova ^^ zerstören, und dieser Beschluss, trotz des Protestes des (3omman- ^nten von Belgrad, Feldmarschall Wallis, unverzüglich ausgeführt \). *) Auch der Hufkrief^sratU tadoltc rüoklinltslos die Kafliruiip: eines Ortes, dtuii "rins Eußon stctri eine liodcutendf \Virhtiald als möglich die Maros zu übersetzen und nach Becskerek auf- rechen, von wo aus die Vereinigung mit der Hauptarmee zu bewirken L werde. Er selbst ging auf weitere Berichte von dem Vorrücken Türken bis Ravna, mit der Armee am 27. über die Save und m ein Lager östlich Belgrad bei Mirova. Die Truppen lagerten derart, Front gegen Süden, entlang der von "iz Eugen 1717 angelegten Contravallation, dass die Infanterie süd- der Linie im Aussenfeide, die Reiterei, das Geschütz und das :tptquartier hinter der Schanze standen. Da hiedurch die Communi- on der beiden Treffen nur auf zwei Durchgänge beschränkt war, liess Feldmarschall Wallis sämmtlichc Courtinen demoliren — eine äsregel, die sich später bitter rächte. FZM. Neipperg war am 2. Juli aufgebrochen, hatte am 11. Becs- ek erreicht und lagerte am 13. bei dem Schlosse Szentes in den rasten am linken Donau-Ufer (Szurduk gegenüber). Bisher war über die nächsten Absichten des Feldmarschalls Wallis li nicht das Geringste verlautbart. Ein Kriegsrath, den er unter listenz des Oberst - Kriegscommissärs Grafen Salaburg und des ttillen-Commandanten GFW. Grafen Pallavicini am 12. in Szentes Neipperg abhielt, verlief unter unnützen Deliberationen über , was geschehen solle, wenn einmal der Feind geschlagen sei, T es wurde nichts beschlossen, um vorerst zu diesem Ziele zu ge- gen. Und doch drängte nicht nur die Situation zu einem entschie- den Handeln, sondern es waren auch die nöthigen Mittel zur Genüge lianden. Feldmarschall Wallis berichtete wiederholt nach Wien, dass der Dssvezier stetig gegen Norden vorrücke und augenscheinlich die tittheilangen des k. k. Kriegs- Archivs. 1881. 32 IV. Der FeMzujj 1739 und der Friede vuii Bi-l^rad. 453 Xeipperg's zu erwarten, noch dieses bei dem kurz darauf erfolgten ZusammentrefFen mit dem Feinde überhaupt in daß (,'alcul .lufgenonnnen wardö. Die Seh lacht bei Grozka. (22. Juli.) Die Hauptarmee war am 17. Juli von Belgrad aufgebrochen und gleichzeitig GFW. Pallavicini mit den Kriegsschiffen stromab gefahren, am den Marsch der Annee zu sichern und gegen Semendria zu reco- ^Odcirun. Bei entsprechender Ausnutzung der Zeit wäre es möglich gewesen, die kaum sechs Meilen lange Strecke von Mirova bis Semendria, trotz ler Ungunst des Terrains, in 2 — 3 Tagen zurückzulegen und dadurch lie Pläne des Gegners in wirksamer Weise zu durchkreuzen. Die Annee rtlckte jedoch am ersten Marschtage nur nach dem kaum eine Stande vom Lager entfernten Wisnica. wo sie den 18. und 19. verblieb, am das Corps des YTM. Neipperg zu erwarten. Bei richtiger Instradirung h/itte dieses allerdings schon am 15. zuverlässig in Mirova eintreffen können, nun aber war es nicht im Stande, vor dem 21. bei Borcza die Dcmau zu passiren. Inzwischen war GFW. Pallavicini über Grozka hinaus vorge- gangen und berichtete, dass ungefähr 4000 Türken die Höhen östlich Grozka besetzt hätten und sich durch Zuzüge beständig verstärkten. Ei war dies der 12.000 Mann starke Vortrab des türkischen Haupt- heeres, den der Grossvezier unter dem Vczier Ali Pascha nach Grozka vorgeschoben hatte, um sich der vorth eilhaften Höhen dortsolbst zu lio- mächtigen. GFW. Bärnklau ging mit HOO Pferden und 300 Mann In- fanterie zur Recognoscirung vor, überfiel die türkischen Feldwachen tind hieb sie nieder, konnte aber dessenungeachtet keine näheren Nach- richten über den Gegner erlangen. Obwohl sonach über die Stärke und Stellung des (.Jogners keincs- vega mit Sicherheit geurtheilt werden konnte, glaubte Feldmarrtchall SValHs dennoch nicht zu irren, wenn er annahm, dass die Türken noch rieht bei Semendria concentrirt seien; er beschloss in Folge dessen »ich rasch auf den bei Grozka stellenden Theil des Gegners zu werfen und ihn zu schlagen, bevor noch der Gross vezitir seine Streitkräfte "üUig versammelt hätte. Ein am 21. in Vinca abgehaltener Kriegs- ath stimmte dieser Ansicht bei und Feldmarschall Wallis ordnete^ len Vormarsch gegen Grozka noch für denselben Abend an, ohne weiter auf die Truppen Neipperg's zu warten, obwohl dieser selbst ßim Kriegsrathe anwesend war und vcTsichert hatte, dass er am 22. 'orgens im Lager bei Vinca eintreffen werde. Um den Abmarsch zu maskiren, hatten v(»n jedem Kegiment ein imbour und die Murschunfähigen zurückzubleiben, um die Schaar- und 32* IV. Der Fcldzu^ 1739 und der Friede v(»n Heigrad. 455 regimeuter-, ja sogar oscadronsweise, angreifen, wobei sie einzeln vom Feinde umringt wurde und ausserordentliche Verluste erlitt. Die Türken hielten mit ihrer Hauptmacht die Höhen von Grozka loesetzt, von wo aus sie ein vernichtendes Geschütz- und Gewehrfeuer unterhielten, oder einzeln vorgedrungene Regimenter mit Übermacht anfielen. Vergebens suchten die kaiserlichen Reiter den Feind aus seiner vortheilhaften Position zu drängen; die Verhältnisse waren zu ungünstig, als dass selbst das leuchtende Beispiel der Führer und die heroische Tapferkeit der Truppen zum Erfolge hätten führen können. Alle Anstrengungen mussten sich endlich darauf beschränken, das Feld zu behaupten, lun das Defilili für die nachkommende Infanterie offen zu halten. 5 Generale, 149 Stabs- und Ober-Officiere und über 2000 Mann waren der Preis dieser heldenmüthigen Ausdauer. Die 18 Grenadier-Compagnien strengten sich aufs Ausserste an, Offi der bedrängten Reiterei zu Hilfe zu kommen und legten die sehr bedeutende Strecke, welche sie von jener trennte, grossentheils in vollem Laufe zurück. Ungeachtet sie fast gänzlich erschöpft auf dem Schlacht- felcle anlangten, griffen sie ohne Zeitverlust in das Gefecht ein und ertn^^glichten es den am meisten gefährdeten Regimentern, sich aus dem BeiTeiche des Feuers zu ziehen. An der Möglichkeit verzweifelnd, die kaiserlichen Regimenter du-iToh den directen Angriff in das Defile zui-ückzuwerfen, suchte nun «6ir Gegner diesen Zweck durch ein Manöver zu erreichen, dessen geschickte Combination so ganz ausserhalb der sonst gewöhnlichen Göfechtsweise der Türken lag, dass sie wohl das damals fast allgemein g^Slaubte Gerücht begründen konnte: die Türken seien bei Grozka diiTch europäisch gebildete Ofticiore geleitet worden. Während die Heftigkeit des AngriflFes der Front entlang zunahm und dadurch den ^ifterlichen Truppen jede Manövrirfreiheit entzogen wurde, schoben SIC Ix bedeutendere Abtheilungen gegen zwei Höhen vor, die rückwärts der Fitigel der kaiserlichen Truppen den Defile-Eingang beherrschten. Konnte sich der Gegner dieser beiden wichtigen Punkte bemächtigen, 80 Arar nicht nur der Reiterei und den Grenadieren der Rückzug ab- S^^chnitten, sondern es musste auch die in dem Defile eingekeilte In- ™^t:erie auf das Ernsteste gefährdet werden. Diese hatte ohnehin die äussersten Anstrengungen zu machen, um diö rasch voraneilende Cavallerie wieder einzuholen; der ganze Tross, ^öl<»her der Cavallerie gefolgt war und bald nach Beginn des Gefechtes ^^ Flucht ergriffen hatte, warf sich nebst zahlreichen Verwundeten ^®^ marschirenden Colonnen entgegen und verstopfte die ohnehin engen '' ^ge derart, dass es der ganzen Energie des FZM. Prinzen Hildburfr ■^"^sen bediu^fte, um seine Truppen vorwärts zu bringen und noci' '^^iktzeitig auf dem Kampfplatze einzutreflFen. IV, Der Feldzujr 1739 inin diesem Entschlüsse wurde der Marquis von Villeneuf mit grösster ' ^^rgicht und nur mündlich verständigt, damit die Pftn'te aus der ^^ineigtheit des Kaisers zu einem Separatfrieden, nicht Anlass zu ^^tien Winkelzügen nehmen könne. So weit war die Angelegenheit gediehen , als die Schlacht **^i Grozka die Lage völlig veränderte. Durch den gänzlich unmoti- ^*^ten Rückzug des Grafen Wallis und den Übergang der Armee *''^'f das linke Ufer, war der Grossvezier vrJlig Herr der Situation. ^-*^8 siegreiche Treffen bei Pancsova konnte hieran um i«o Aveniger Mltlboilungen di» k. k. Krii>g>«-ArehivH. 1S81. '^-^ IV. Der Feldzug 1739 imd der Friede von Bclj,'rad. 4ei9 ^/£Liibe, der Kaiser solle es thun, bitte also dieses vorzutragen, damit itoine Ungnad auf mich kommet Indess scheint Graf Wallis doch selbst nicht so ganz fest übor- zerugt von der Loyalität seines Verhaltens gewesen zu sein, wie das D2^ <^h folgende Postscriptum andeutet, in welchem er sagt: „Ich schliesse ei :k:b e Liste in originale von Generalen bei , so nur aufzuheben bitte, (Isar-Äin Gott weiss Verantwortung ich noch werde gezogen werden an- st.cm.tt des Danks.^ Es Ifisst sich denken, welche Bestürzung dieses Schreiben, sowie d«:3sr Bericht Wallis' vom 12. August, worin er Belgi'ad für gänzlich nvTfc lialtbar erklärte, endlich seine Vorbereitungen, sich mit der Armee nc«.<3h Peterwardein zui'ückzuziehcn, bei Hofe hervorriefen, wo man sich noc^h immer im Besitze eines zahlreichen Heeres und einer wohl ver- lirten Hauptfestung glaubte und nun plötzlich erfuhr, dass man fast f Gnade und Ungnade in den Händen des Feindes sei. Indess ging aus Allem hervor, dass zunächst Foldmarschall Wallis lass zu der so ungünstig veränderton Sachlage gegeben habe, da e»- ohne Rücksicht auf seine so klar verfasste Vollmacht „sich in A. 1 les gemischt. Alles vorfahren und seli)8t directen Befehlen entgegen- gehandelt **. Schon nach dem ersten Briefe ddto. l^ancsova, 2. August ^'■'^Ji als die eigenmächtige Sendung des Obersten Grafen Gross be- k.«fc.Tint wurde, erhielt Graf Wallis einen Erlass des Kaisers, in welchem i^Ä'Hai schärfstens untersagt wurde, sich fei*nor irgendwie in die diplo- ^^^^ «^tische Action zu mischen, sondern sich nur auf die rein militärischen -^^jenden zu beschränken; gleichzeitig hatte er seine Vollmacht in aller ^ *^rm auf den Grafen Xeipperg zu übertragen, der schon bei der Grenz- ^^^lirung nach dem Passaro witzer Frieden verwendet worden war, ^*^d den man daher auch jetzt für den geeignetsten Mann zur An- *^^xlinung eines „erträglichen" Friedens erachtete. Mittels kaiserlichen Kescriptes vom 11. August wurden dann ^ 55M. Grafen Neipperg die Grundzüge bekanntgegeben, welche die neue *^*i8i8 der Verhandlungen und zugleich auch die Richtschnur für sein ^^«rhalten zu bilden hatten. Diesemnach war 1. die Communication der Armee mit Belgrad unter jeder Be- dingung offen zu halten und, gestützt hierauf, dahin zu wirken, den ■*^ rieden ohne Verlust dieser Festung zu schliessen. 2. Wo nur immer möglich, solle getrachtet werden, die Türken zu ^«ranlassen, auf Grundlage der Schleifung Azows zu verhandeln. Sollte ^her wahrend dieser Verhandlungen die Gefahr für Belgrad so rasch 'Sachsen, dass mit ausreichendem Grund befürchtet werden musste, der J^eind könnte sich der Festung bemächtigen, bevor noch ein bindendes Abkommen bezüglich des Friedens geschlossen worden wäre, und er dadurch in die Lage gesetzt werden, seine Forderungen nach Belieben 33* konnte. Erat woun eich die Türken ernstlich zum Friedei und die Angelegenheit aua dem Stadium der Vorve treten sei, habe Graf Neipperg die Bestimmung eines zn verlangen, wohin er sich dann als Bevollmächtig /.um Abschlüsse der Präliminarien begeben könne. Ks kann nicht behauptet werden, dass diese ] niir den mindesten Zweifel über die Natur und di Wirkungssphäre Neipperg's zuliesse. Welch' hohen W IV. Der Feldzng 1739 und der Friede vou Belgrad. 473 ungeachtet manch' heftiger Scene war Neipperg doch nicht in der Lag*'., ßich Ztunuthungen zu entziehen, die ihm, wäre er im kaiserlichen Lager geblieben, gar nie hätten gestellt werden können. „Die Türken stellen exorbitante Forderungen und ich bin so gut Wie ein Gefangener", schrieb Neipperg am 28. August insgeheim an Wallis und Succow, und die Situation entsprach nur zu sehr diesen Worten. Anderseits aber ist es höchst befremdend, dass Neipperg aus der mannhaften Vertheidigung Belgi-ads und den geringen Fortschritten der Belagerung, was ihm beides wohl bekannt war, in gar keiner Weise Anlass nahm, seinen Weigerungen mehr Nachdruck zu verleihen, sondern sich darauf beschränkte, nach schwachem Widerstände doch dem Willen des Grossveziers Folge zu leisten. Während sich die Verhandlungen auf diese Art immer mehr zu Ungunsten des Kaisers verschärfton, trat die Situation in eine neue Phase, welche zweifellos dem Ausgange eine besondere Wendung gegeben hätte, würde sich Neipperg vom Anfange an streng an seine Instruction und die Intentionen des Kaisers gehalten haben. Gleich nach dem ersten Berichte, welchen Feldmarschall Wallis nach der Schlacht bei Grozka nach Wien gesandt hatte, und in dem er den Zustand der Armee, sowie Belgrads in gleich düsteren Farben schilderte, forderte der Kaiser „aus billigem Misstrauen gegen des Grafen von Wallis Betragen" von den Generalen Styrum, Hildburg- Hausen, Salaburg und Succow Gutachten über die ganz unglaubliche Situation ab, die durch eine einzige Schlacht herbeigeführt sein sollte. Diese Gutachten, welche sowohl hinsichtlich des Zustandes der Armee, als auch bezüglich des Proviantes und der Vertheidigungsfähigkeit Belgrads das gerade Gegen theil von dem enthielten, was Feldmarschall Wallis berichtet hatte, schickte dieser erst am 14. August nach Wien, wo sie am 20. einlangten. Welche Wirkung der Inhalt dieser Gutachten hervorbrachte, lässt sich leicht begreifen. Bisher konnte man in Wien die Lage am Kriegsschauplatze nur nach den Berichten beurtheilen, welche Wallis „von einem Posttage zum andern in nachdrucksamen Terminis und mit dem Anhange überschrieben, als ob es hierunter nicht auf Tage, sondern auf Stunden anzukommen hätte". Dies allein waren die Motive , welche den Kaiser bewogen , auch zu den äussersten Zugeständnissen zu schreiten, und nun stellte sich mit einemmal und auf glaubwürdige Weise der Ungrund all' der Besorgnisse heraus, welche die Berichte Wallis* wachgerufen hatten. Noch hoffte man die Sache zum Besseren wenden zu können, da von Neipperg noch gar keine Meldung eingelaufen war, und man auch keine Ahnung haben konnte, in welcher Weise derselbe über IV. Der Feldzug 1739 und der Friede von Belgiad. 477 Schuld trage, und dass Wir endlich zu seiner Zeit, was die htigkeit erheischen möchte, vorzukehren nicht ermangeln würden". Nach der Übergabe Belgrads zeigte es sich erst um so augen- licher, wie wenig Anlass zu einem so schmachvollen Vertrage 1 Umständen selbst geboten war. Die kaiserliche Hauptarmee , ungerechnet der in Peterwardein angelangten Ergänzungen krty mit 26.372 Streitbaren bei Semlin; Belgrad hatte eine Be- ig von 11.390 Dienstfähigen unter einem energischen Comman- 1 und war, wie die detachirten Werke bei Borcza und auf der i-Insel, in einem so guten Vertheidigungsstande, dass Neipperg, : am 1. September die Festung betrat, die Äusserung nicht Irticken konnte : er würde sich nicht zum Frieden haben bringen , wäre er von den Verhältnissen in Belgrad in besserer Kenntniss enM. Dagegen waren die Belagerer am Tage des Beginnes der lirung mit den äussersten Spitzen ihrer Approchen noch 600 Schritt von der Enceinte entfernt ; die Türken litten nicht r unter dem Einflüsse der Krankheiten, als durch Mangel an mt, insbesondere Fourage, und es herrschte unter ihnen eine sehr •egte Stimmung, die es dem Grossvezier schwer gemacht haben 1, noch lange vor Belgrad auszuharren, noch weniger aber es auf sreifelhaften Chancen eines Hauptsturmes ankommen zu lassen. Indess konnten derlei Reflexionen den Verlust nur schmerzlicher jn, ohne ihn abzuwenden. Der Würfel war nun einmal gefallen s erübrigte daher auch nichts Anderes, als die Consequenzen hin- men. Am 18. September wurde der Friedenstractat im Zelte des vreziers unterschrieben und unmittelbar darauf trat die türkische 5 den Rückmarsch an; nur ein kleines Corps unter dem Pascha Lumelien blieb bei Belgrad stehen. Auch die kaiserliche Armee in die Winterquartiere, nachdem die Besatzung von Belgrad 5000 Mann herabgesetzt worden war. Längere Zeit nahm flicherweise die Ausführung der Friedens-Stipulationen in An- i: die Schleifung Belgrads, am 3. September begonnen, konnte m 28. Mai 1740 vollständig beendet werden, worauf am 7. Jimi das Schloss den Türken übergeben wurde. Auch was der Kaiser in seinem Circular-Rescripte vom 19. Sep- r verheissen hatte: der Gerechtigkeit ihren freien Lauf zu , ging, so weit es in seiner Macht stand, in Erfüllung. Succow wurde „wegen seiner gethanen tapferen Defension der ag Belgrad und erworbenen Verdiensten das General-Commando *) Diese Worte klinj^en sonderbar, wenn man erwägt, dass Graf Neipperg der tapferen Vertheidigung war und sich auch am 18. August persönlich von istande Belgrads überzeugte. IV. Der Fehlziiff 1739 und der Friede von Belgrad. 479 weit natürlichere Erklärung findet, ist der Vorwurf, den man Öster- reich in anderer Hinsieht macht, nämlich: ohne Rücksicht auf seinen Alliirten Frieden geschlossen imd dadurch die russische Armee in ifarem Siegesläufe aufgehalten, und um die Früchte ihrer Erfolge gebracht zu haben. Russlands Haltung war vom Anfange wenig loyal. Die Absicht, Xutzen aus dem Bündnisse mit dem Kaiser zu ziehen, ohne den Alliirten daran theilnelmoien zu lassen, leuchtet aus Allem klar hervor. Indem es den Kaiser zur Unzeit zur Theilnahme am Kriege zwang, hoflEte es ihn in die Unmöglichkeit zu versetzen, ernstlich in die Action einzutreten, während das blosse Verlangen Russlands nach Erfüllung der Bundespilicht der Pforte gegenüber eine genügende Drohung sein musste, um ihm mit Rücksicht auf einen möglichen Krieg mit Österreich die Hände zu binden. Nie hat Russland in seinen militärischen Operationen auf seinen Alliirten Rücksicht genommen, noch dieser irgend welchen Nutzen aus dem Bündnisse gezogen. In den beiden ersten Jahren kamen die russischen Armeen auch niolit in die entfernteste strategische J3eziehung zu jener des Kaisers, wohl aber die Türken im zweiten und dritten Kriegsjahre jederzeit in die Lage, ihre Hauptmacht gegen die Donau und Morava verwenden la können. Als Münnich endlich im letzten Jahre nach dem wohlfeilen Siege bei Stawutschane in Jassy einzog, war dies einerseits die Folge politischer Umtriebe der moldauischen Bojaren, anderseits eine rein P^^JTsönliche Angelegenheit Münnich's, dessen ehrgeizige Hintergedanke u a^^i^h in Petersburg kein Geheimniss waren, und viel zur Bereitwillig- l^öit beitrugen, welche Russland schliesslich den Friedensbemühungen ^illcneufs entgegenbrachte. Von einem „unterbrochenen Öiegeslaufe"* aber wird Niemand sprechen, der die russischen Operationen von 1739 ^t einiger Aufmerksamkeit verfolgt. Wie gering die Vortheile, welche Russland aus dem Frieden ^g, ftosserlich auch immer erscheinen mögen, den Kriegszweck hatte öS nichtsdestoweniger doch vollauf erreicht. Bis zum Belgrader Frieden ^tand es weitab von seinem Ziele: massgebenden Einfluss auf die ^^nannteu orientalischen Angelegenheiten Europas zu nehmen; bis ^hin war es eine, in den ersten Stadien der Entwickelung begriflFene flacht, von der man selbst im diplomatischen Verkehre nur als des >,Zaren von Moskau" erwähnte. Erst durch den Belgrader Frieden konnte es die Hand an das Schwarze Meer legen ; erkannte die Pforte die Zarin als „Kaiserin von Russland" an. Von diesem Zeitpunkte an datirt in Wahrheit die „orientalische Frage"*. H Originalbrlofc Köuig Friedricb's II. im Kriegs- Archive zu Wien. 481 AU Reorganisator der Infanterie stand der Feldmarscliall t 1754) Leopold Josef Reiclisgraf von Dann, dem auch die Obor- äieht über die 1752 errichtete adelige Cadeten- Akademie in Wiener- istadt und die 1754 aufgestellte, beziehungsweise erneuerte Pflanz- ule und Ingenieur-Akademie in Wien übertragen worden war, in ;er Linie. Um die Ausbildung der Cavallerie erwarb sich der General- d- Wachtmeister Friedrich Baron Winkelmann und nach diesem der if Alois lladicati (gefallen als Feldmarschall -Lieutenant in der dacht von Lobositz 1756) Verdienste, während das gesammte schützwesen dem noch immer nicht genug gewüi*digten Feldmarschall ef Wenzel Fürst von Liechtenstein unterstellt war, welcher die jrreichische Artillerie für ein ganzes Jahrhundert zu der meist ürchteten in Europa heranbildete. In Preussen waren die militärischen Reformen meist schon >ren Datums. Wurde ,.die brandonburgische Flinte" schon in den ten zwei schlesischen Kriegen vielfach als „verhext'* bezeichnet, 1 sie „in der Minute fünfmal (?) losging", so wurde nach dem eden das Schnellfeuer der Truppen zu noch grösserer Wirkung »rächt, hingegen der Bajonnetkampf beschränkt. Das Peloton- Lgs- und Rotten-) Feuer galt bei der preussischen Infanterie Norm; grössere Abtheilungen wurden nur ausnahmsweise zum Lchzeitigen Schiessen befehligt und ein in der Front entwickeltes ÄÜlon nur dann, wenn man dem weichenden Gegner „eine glück- te Reise zu wünschen hatte". Nach der Anregung des Generals von Kyau suchte die preussi- e Cavallerie durch geschlossenes und gerichtetes Reiten in allen ngarten sich auszuzeichnen, um der österreichischen, die sich bisher erlegen erwiesen, gleichzukommen. Jedem Cavallerie-Officier hatte ' König bei Strafe der Cassation befohlen, dem AngriflFe des Gegners vorzukommen und es wurde durch diese Anordnung Geist und jsen der Reiterei nicht wenig gefördert. Ubungslager wurden in Preussen häufig gehalten und das bedeu- dste in dieser Periode war das nächst Spandau (1753). In dem- )en suchte der König die aus alten Historikern entnommenen tischen Formen praktisch zu verwerthen. Er überzeugte sich, dass Angriffs-Keil der Germanen gegen Feuerwaffen unwirksam geworden, »ielt aber die schräge Front mit der Tendenz der Bedrohung der idlichen Flanke bei. Der Angriff in Staffeln (Echelons) wurde zu sser Präcision gebracht. Zur Sicheining des eroberten Schlesiens wurde die Festung Glatz ^eitert, Schweidnitz neu fortificirt und an der Verstärkung anderer tze emsig gearbeitet. An den General-Major Anlaogend den VorfiLll bei dem Nettell den von aolchen desertirteii aber wieder V. Brand ; So ist Euch darauf in Antwort, einen meyneydigen Deserteur kurti gemacbi ihm den Strang snerkennen wiid, solche S Umstände und Aufenthalt, vollzogen werd' nöthiges Eiempel denen leichtsinnigen Leu anderntheila aber durch eine geecbwinde e BOiiBten di'shalb von der famille oder dessen geben get werde. Euer wolil affeclionirt Potsdam, den 2i. April 1749. ric Briefe des KQnitca an di iweilen Scliaaren vun Kund H'iirdu in Mann. Ori^nalbriefe Könijj Friodrich'8 ü. im Kriegrg-Archive zu Wien. 489 Nr. 28. An den General- Lieutenant von Fouqu^. DasB Ihr Mir mit Eurem Schreiben vom 14. dieses eine Krieges- Gerichts-Sententz zur Confirmation eingesandt habet, ist an sich recht gut, dass Ihr Mir aber weder zeither noch jetzo nicht das geringste von allen Bewegungen und Anstalten so die Österreicher in Böhmen und Mähren machen, um daselbst nechsten 2 considerable Corps d*armöes zusammen zu riehen, noch auch von denen grossen Anstalten so sie machen^ um mit solchen agiren zu können, mittheilet, solches hat Mich nicht wenig befrembdet dt EvLch dergleichen Eurer Orthen am ersten bekanndt sein und Ihr Mich dt?on sofort avertiren sollen. Ich hoffe demnach, Ihr werdet Euch noch tngelegen sein lassen, davon mit dem fördersambsten so gute und ezacte Nachrichten als nur menschenmöglich ist, einzuziehen, alle attention darauf in haben, und Mir dasjenige, so Ihr davon in Erfahrung bringet getreulichst eommaniciren und sonsten selbst in allen auf Eurer Huth seyn. Ich bin Euer wohl affectionirter König (gefertigt) Potsdam, den 25. Juny 1756. F. Nr. 29. An den General-Lieutenant von Fouquö. Mein lieber General-Lieutenant von Fouque! Bei denen jetzigen critiq^tien Zeitlaufften befehle Ich Euch hiedurch, dass Ihr die Palissades um die Festung Glatz setzen und die Canons auf die Wälle führen lassen sollet. "^ Habt Euch hienach zu achten und Ich bin Euer wohl affectionirter König (gefertigt) Potsdam, den 25. Juni 175G. Friedrich. • Nr. 30. An den General-Lieutenant von Fouqu^. Mein lieber General-Lieutenant von Fouqu6! Ich habe Eure beyde Schi'^ljeu yom 20. und 21. dieses erhalten, und gebe Euch darauf in Ant- ^0*^ dass, so glimpflich auch Eure aus Böhmen erhaltenen Nachrichten zu ^^Ttk scheinen, Ihr dennoch dem allen gar nicht trauen, sondern wohl auf ^^Qr Hath seyn und sichere Nachrichten einzuziehen suchen sollet, denn es ^^^ den Österreichern dieses Jahr gewiss nicht richtig ist. Ich bin Euer wohl affectionirter König (gefertigt) Potsdam, den 27. Juny 1756. Friedrich. \ Originalbriefe Kffnif;: Friedrich^B II. im Kriegs- Archive zu Wien. 491 Mais il Me semble et Je crois qoe Vous ser^s de Mon avis, que la circonstance presente fonriiit la meilleure occassion de se debarasser tout k fait de ces gens-lk; Yons poorres leur dire, que leur Couvent £tant reduit en cendre ') et eax par consequent sans demeure, ils peuvent prealablement se partager danfi lea antres Couvents de la Silesie. Sur ce Je prie Dieu qu'il Vous ait en sa sainte et digne garde. (sign^) k Dresde, le 4. Fevrier 1757. Feder ic. Nr. 34. Anden Obristen von Quadt und Platz-Major d*0 zu Gl atz. Mein lieber Obrister von Quadt und Major de la place d'O *). Nachdem Idi vor gut befunden habe. Meinen Bruder, des Prinzen von Preussen Hoheit, dis Commando über das gantze Militare in Schlesien, und zwar sowohl was die Trouppen, als auch die Festungen, Garnisons, Magazins, Artillerie vnd alles dergleichen mehr, anbetrifft, dergestalt und auf gleichen Fuss zu fibertragen, wie solches der verstorbene General-Feldt-Marschall Graf von ^werin*), seit dem Anfange des jetzigen Krieges und bis zu seinem tffolgten Tode, daselbst von Meinetwegen gehabt hat. Als mache Ich Euch solches hierdurch zur Nachricht und Achtung Mandt und verweise Euch zugleich mithin an die Ordres gedachtes Meines »niders des Prinzen von Preussen Hoheit, dergestalt, dass Ihr solchen und ^®*B6n dispositionen, welche er in militair Sachen an Euch, es sey wegen der Festung, oder auch wegen der dasigen Garnison, oder auch wegen ^^ Vorräthe ergehen lassen wirdt, auf eben dieselbe Arth und auf gleichen Fues sofort und auf das promteste executiren sollet, als wie ^«r verstorbene General-Feldt-Marschall Graf von Schwerin vorhin solches 'Q than, von Mir authorisiret gewesen ist. Ihr sollet deshalb auch in allen vorkommenden nöthigen Fällen in Sachen so das Militare und ^^ Krieg angehen, an gedachtes Meines Bruders Hoheit berichten, und Wenn es die Umstände erfordern, Euch dazu desjenigen ChifFres unter denen ^^^eschriebenen praecautionen bedienen, den Ich zu solchen Behuff vormahls bereits an das Gouvernement zu Glatz, um mit andern Commandanten ^^er Schlesischen Festungen in Krieges-Zeiten mutuellement correspondiren *) Am 7. Januar 1757 wurde das Jesuiteukloster zu Olatz ein Raub der 'MUumen, wobei, da dasselbe zum Theile als königlicher Speicher benützt wurde, *J*eh Mehl- und Fourage -Vorräthe mitverbranuten. Obwohl die Jesuiten durch den j^'rtnat ihres Klosters selbst am schwersten betroffen waren, vernrtheilte sie der |^ni|^ dennoch zu einem Schadenersätze von 19.813 Thalern, 16 Groschen und •Pfennigen, welche Summe später auf 10.336 Thaler, 16 Groschen vermindert und ^•*Ablt wurde. Cabinets-Acten 1767. . *}. D'O wurde mit Befehl schreiben des Königs ddto. Lager vor Prag am y* «Tuni 1757 in Abwesenheit Fouqu(5'8 zum Vice-Commandautün von Glatz ernannt, ^^ruftl des Commandanten von Glatz. ■) Feldmarsehall Schwerin fiel in der Schlacht bei Prag am 6. Mai 1757. f Ori^^inalhriofe Köni$; Friedrich's II. im Krieffs-Arcliive zu Wien. 493 C) 1758. Der Winter von 1767 — 58 brachte die Waffen nur auf einige Wochen zur Ruhe und wurde durch den in ungewöhnlicher Jahres- zeit fortdauernden kleinen Krieg die Completirung der beiderseitigen Ax-meen sehr erschwert. Namentlich (Österreich hatte die grössten Anstrengungen zu überwinden, um sein, durch die Schlacht von Leuthen hari getroffenes Heer wieder in schlagfertigen Stand zu setzen. Die Rüstungen wurden mit vorher noch nie gesehener Schnellig- keit betrieben. Foldmarschall Prinz Oarl von Lothringen wurde auf sein Ansuchen vom Oberbefehle enthoben und an seine Stelle Dann zum „General- Coinmandirenden^ ernannt. Der preussischen Hauptarmee bei Landshut stand das Heer der Kaiserin, zum Theilo hinter Ver8chauzun«:en, längs der Grenze gegen- über und es war die vorderste Linie der österreichischen Stellung dem CoTomando des General-Majors Ernst Gideon Baron Laudon*) anver- traut Mit diesem in Verbindung suchte der General - Major Baron Jahnus mit 5000 Mann sich noch immer im Süden der Grafschaft Q^latz zu behaupten und hinter Jahnus stand der General-Major Carl Graf CoUoredo mit einer schwachen Reserve. Ohne Verbindung mit der österreichischen Hauptarmee befand sich der General Carl Marquis Äo Ville mit 5000 Mann bei Troppau. Fouqu6 sammelte am 18. März 1758 ein Corps bei Wartha und P'iff mit seiner überlegenen Macht (16 Bataillone, 15 Escadronen und 24 Geschütze) den General Jahnus, der bei Habelschwerdt eine gut gesicherte Stellung hinter der Neisse bezogen hatte, an (20. März). ^'8t als die Preussen diese Position umgangen hatten, zog sich Jahnus, der 200 Mann verloren, nach Grulich zurück*). Schwoidnitz, welches drei Stürme bestanden, musste am 18. April ^pitnliren, da Dann mit seinem schwachen Heere, ungeachtet der Vor- 8telltingen Laudon'a, keinen Entsatz - Versuch wagen durfte. Hierauf ''^^^'^schu'te Fouque neuerlich gegen Glatz, ausschliesslich nur in der Absi^lil;^ um Dann zu der Voraussetzung zu bringen, dass von hier aus tiorQ^ des Blokade-Corps vor Scliweidnitz eintreffen, werde Ich andere in die Graf- •^'^••^ Glatz vorrücken lassen. Alle diese verscliiedeuen Detachements werden bald ~ ^cld ränmen , sobald sie sehen , dass sie niclit mehr sicher sind. Ich bitte «Ott n. .. w. (Eigenhändig.) Alles, was Ihr aus Böhmen erfahren k<)nnt, milsst Ihr dem uenckral-Lieatenant Ziethen ebenso wie Fouqmr berichten. Striegan, am 80. December 1757. Friedrich. *) Erst in späteren Jahren, und besonders erst nach seiner Ernennunfi: zum '^^^marschall schrieb er sich London. •) FOnf Tage darauf starb in Glatz der Pater Andreas Faulhaber als ein neuer **'"tyrer fftr das Beichtgeheimniss durch den Strnnj». Originalbriefe König Friedrich*» II. im Kriegs-Archive au Wien. 495 die Russen unter Fermor bedrohten, Entsatz zu bringen. Friedrich IL behauptete unter furchtbaren Verlusten das Schlachtfeld von Zomdorf (25. August) und zog hierauf nach Sachsen, um seinem Bruder Heinrich, der von Daun bedrängt wurde, Luft zu schaffen. Die Geringschätzung, mit welcher der König über Daun urtheilte, hatte für die preussische Armee die Katastrophe von Hochkirch (14. October) zur Folge, in welcher sie über 9000 Mann und fast die gesammte Artillerie (110 Geschütze) eiubüsste. Ohne verfolgt zu werden, führte der König sein Heer nach Schlesien, wo der FZM. Ferdinand Philipp Graf Harsch die Belagerung von Neisse begonnen hatte, diese aber am 4. November wieder ab- brechen musste. Daun suchte gemeinschaftlich mit der Reichsarmee den Preussen den Besitz des wichtigen Dresden zu entreissen, konnte aber gegen den preussischen General Schmettau nicht reussiren. Mitte November bezogen die kaiserlichen Truppen wieder in Böhmen die Winter- quartiere. Nr. 37. An Fouqu^. Le 6. avril 1758. (Autographe.) J*ai bien re^u Votre Lettre. Mon eher, il faudra etre un peu sur Vos gBxdes, Yoila des Nou volles de Schönberg (der Feindt hat Sich Mit gestern von TVaatenau mit einigen bat. und cavalerie über Qualisch und Welkersdorf ') gegen Braunau gezogen). Yoila tout ce que j'en Sai, je m*imagine que le prince Morice en saura peut etre davantage. Vous les IncomodSz beaucoup et je crois que Sil le pouvoient ils Youdroient Yolontier se defaire de Yotro Voisinage entier dans la Cont4 par Uabelschwehrt Reinertz et braunau en meme tems. Lee fran^ais ont abandonSs Wesel et se Sauvent au dela du Kid, Yoila une bonne Nouvelle, Demaiii au Matin Notre Artillerie comansera a oper^r sur Schweinitz. Adieu! Mon eher, je Yous ambrasse. P e d e r i c •). *) Weckelsdorf. ') Ich habe Euren Brief erhalten. Mein Lieber, es ist nöthig:, dass Ihr ein wenig auf Eurer Hut seid. Hier meine Neuigkeiten von Schönberg ( ). Das ist Alles, was Ich weiss, Ich bilde mir aber ein, dass der Prioz Moriz mehr erfahren haben wird. Ihr belästigt sie sehr und Ich glaube,' dass wenn sie könnten, sie sich Eurer Nachbarschaft in der Grafschaft zu gleicher Zeit über Habelschwerdt, Reinerz und Braunau gern entledigen möchten. * Die Franzosen haben Wesel aufge- geben und retten sich über den Rhein. Das ist eine gute Nachricht! Morgen Früh beginnt Unsere Artillerie auf Schweidnitz zu spielen. Adieu! Mein Lieber, Ich um- arme Euch. Origiiialbriefe König Friedrich's II. im Kriegs-Archive zu Wien. 497 Nr. 41. (Autographe.) Instruction pour le General Fouquet. Je marcbe ce 27 de Neisse, je Serai le 29 a Tropau et apeupres 3 de May devant Olmütz. Le General Fouquet aura Sein d*etre bien iform6 de ce qui se passe ch^z TEnemj, Primo pour m*en avertir chaque ur Secondo pour regier Ses demarches Sur Celles des Enemis, Si tout enva en Moravie jusqu*a un Corps de 3000 bommes, il peut tent^r oTEnlever !S Magazins de Jaromirs et de Königrätz Se reply^r ensuite sur la Cont^ de Glatz, March^r a Neisse. Si au contraire TEnerny laisse a Röniggrätz i Cors de 12.000 ou 15.000 bommes, Le General Fouquet apres le Depart » Leopoldt Tau ') Marcbera dabordt sur Neisse et de la Transportera Notre roB Canon a Tropau et plus Ultra, il resevera tout les avis et toute les ouvelles necessaires de Ma part, mais il faut quil m*avertisse de meme de litt ce quil aprendera. A Glatz, ce 24 d'avril 1758. Federic«). Nr. 42. An den General-Lieutenant von Fouqu4. Mein lieber General-Lieutenant von Fouqu^ ! Ich habe Ursach zu ^uben, dass die Österreicher von Meinem jetzigen Manoeuvre späth werden ^rmiret seyn. Nunmehr aber werdet Ihr bald merken und sehen, wo sie ^Tden hin wollen. (Einige Zeilen in Chiffern.) Ich bin Euer wohl affectionirter König. (Autographe.) J'ai re^u Yoti-e lettre mon ami du 27. et je suis charm6 ^ ce que je Vous ecris, soyöz sur que la bredouille deviendra grande ch6z ^s Enemis, et que dans peu de jours Vous ser6z Delivr^ de Votre sur- ^llant. Sauer witz, den 28. April 1758. Federic*). *) Feldmarschall Daun. *) Instruction für den General Fouqud. Ich werde von Neisse am 27. abmar- Ä3iren, am 29. in Troppau und ungefähr am 3. Mai vor Olmütz sein. Der General ^nqu^ wird Sorge tragen, von allem dem, was beim Feinde vorgeht, gut unterrichtet >- sein. Erstens um Mich jeden Tag hievon zu benachrichtigen, zweitens um seine s^ssregeln nach jenen dos Feindes zu richten. Wenn Alles, bis auf ein Corps von ^00 Mann, nach Mähren abrückt, kann er versuchen, die Magazine von Jaromer t^d Königgrätz wegzunehmen, sich hierauf in die Grafschaft zurückziehen und von latz nach Neisse marschiren. Wenn, im Gegentheil, der Feind bei Königgrätz ein •orps von 12.000 oder 15.000 Mann zurücklässt, wird der General Fouqud nach dem 'bzuge Leopold Daun's vorerst nach Neisse marschiren und von dort Unser schweres leschütz nach Tropjiau und weiter transportiren. Er wird alle Weisungen und lothwendigen Nachrichten von Mir erhalten, aber er muss Mich ebenso von Allem D Kenntniss setzen, was er erfahren wird. Glatz, am 24. April 1758. Friedrich. ') (Eigenhändig.) Ich habe. Mein Freund, Euren Brief vom 27. erhalten und in von dem, was Ich Euch schreibe, entzückt. Seid überzeugt, dass die Verlegenheit ei unseren Feinden gross sein wird und dass Ihr in wenig Tagen erlöst sein ^'^®*- Friedrich. n 499 Tagebuchblätter aus dem Jahre 1805. ie Bilder, welche die Weltgeschichte in ihrem lapidaren Style führt, lassen fast keinen Raum für die Vorstellung, dass unter svaltigen Thaten, welche Staaten erschüttern und Völker ver- , auch noch ein reges Leben pulsirt, das die Ereignisse nicht m grossen Massstabe der Historie misst und beurtheilt, sondern ich jenem der Chronik, die den Rücksichten auf die Verhältnisse zelnen grösseren Spielraum gönnt. t der hiedurch fixirte Horizont auch ein beschränkter, so wirken htsbilder aus dieser Sphäre um so mehr durch ihre Unmittelbarkeit Menge der Details, die nicht selten eine willkommene Unter- ; specieller Geschichtsforschung in sich schliessen. rjerdies bleibt es immer von belehrendem Interesse, das Fühlen nken Jener kennen zu lernen, welche die grossen Ereignisse, len uns die Geschichte erzählt, in ähnlichen socialen Verhält- niterlebten, in denen wir uns der Jetztzeit gegenüber befinden, ese Bedingungen erfüllen wohl die nachstehenden Blätter, halten auszugsweise die Aufzeichnungen eines Veteranen der rmee, des Majors Mahlern, dessen wechselvolle Soldaten- 1 mit dem Jahre 1805 ihren Abschluss fand *). j ist einer der Repräsentanten jener sturmbewegten Zeit, deren das Feldlager war, die aber in einer reichen Kriegserfahrung, 1 Pflichtgefühl und hingebender Loyalität stets die Mittel das Richtige zu treffen. Kein Wunder, wenn ihnen der Degen chter in der Hand ruhte als die Feder*). — 3r Schatten der Katastrophe von Ulm lag über dem hartbe- I Kaiserstaate, unaufhaltsam drängten die feindlichen Massen Vien, wo die riesigsten Anstrengungen für die Rettung der lie gemacht wurden. Die Ereignisse, welche dieses Journal behandelt, wurden in dem Aufsätze I Austorlitz", «and 1877 und 1878 der „Mittheilungren des k. k. Kriegs- authentisch dargestellt. Siehe auch betreff „Wegnahme der Donau-Brücken** Jahrgang 1878, Seite 315 und folgende. Schon der Titel, welchen Major Mahlern seinem Tagebuch yoranstellt, inen Schluss auf die Individualität des Verfassers: Journal ! II mir Endesunterzeichneten bei meiner neuen Anstellung im Jahre 1805 worden, und zwar über die Bewegungen des Reserve-Corps unter Comuiando . Fürsten von Auersperg und des Generals der Cavallerie Fürsten von teiu, wie auch bei der Vereinigung mit der combinirten russischen Armee (1 General en chef Kutusow, bis Endigung der Schlacht von Ansterlitz. luiigun «le« k. k. Kricurs-Archivs. I881. H5 Tagebuchblätter aus dem Jabre 1805. 5qI Mit dieser Nachricht kamen die Officiere in mein Quartier und tb eilten sie mir im Beisein des Herrn Generals Weber mit. Derselbe hielt das Vernommene für gänzlich umnöglich und äusserte sich, es sei ihm zu wohl bekannt, dass der strengste Befehl von Sr. Majestät dem Kaiser gegeben sei, die Brtlcke ohne Aufschub in Brand zu setzen, im Falle der Feind von Wien aus gegen Spitz die Donau forciren wollte; er könne daher auf keine Art glauben, dass die Generale und Corps- Commandanten dies unterlassen hätten. Ich erwiderte hierauf, der Herr General möchte seinen Befehl nur weiter dictiren, ich wtirde dann sogleich vor die Stadt reiten und über den genauen Befund der Sache rapportiren, Hess aber zugleich durch meine Tambours zur Zusammenrückung des Bataillons „Ver- gatterung" schlagen. Als ich vor das Stadtthor hinauskam, gewahrte ich augenblicklich, dass unsere Cavallerie, nämlich das Kaiser-Cürassier- ^ogiment, schon zwischen Lang-Enzersdorf und Komeuburg auf den ■Neidern en ordre de bataille mit entblössten Säbeln aufmarschirt stand, Mehrere französische Officiere an dessen Front mit abgezogenen Hüten ^orbeisprengten und hiebei mit den Stabsofficieren sich besprachen, ^oi-afcuf diese Cavallerie ihre Säbel wieder versorgte und gegen Lang- ■EnÄ^rsdorf abrückte. Dies war mir Überzeugung genug; ich ritt eilends zurück und liea^ mein Bataillon ausserhalb der Stadt an der Chaussee rechts und linK^is in halbe Bataillone aufmarschiren , meine beigehabte Kanone aböx* mitten auf der Strasse auffahren. Dem Herrn General liess ich duir<2li einen Officier über das von mir Wahrgenommene die Meldung <5rÄt;atten, worauf er sich zu seiner Brigade nach Lang-Enzersdorf zu "^g^ben anschickte. Als er längs der Strasse gegen Lang-Enzersdorf fuhr, entdeckte *cVi xnit Hilfe meines Perspectives, dass er von eben dem fianzösischen ^^ificier angehalten wurde, welcher zuvor mit imserer Cavallerie ver- *^^ndelt hatte. Der Herr General setzte aber ohne Verweilen seine ^ahrt weiter fort. An der Seite dieses französischen Officier» ritt ein kaiserlich österreichischer Cürassier-Officier ; als sich beide uns genähert hatten ^nd ersterer die auf der Strasse aufgeführte Kanone und das dahinter ^ufmarschirte Bataillon erblickte, zog er ein weisses Sacktuch und Schwenkte es, in Ermanglung eines Trompeters, als Parlamentär, und beide sprengten hierauf gegen mich zu. Sobald ich aber auf etwa hundert Schritte den feindlichen Officier erkannte, ritt ich mit meinem Adjutanten demselben entgegen und deutete ihm anzuhalten; er rief mir jedoch zu: dass er Eile hätte und das Aviso betreffs der Waffenstillstands-Convention weitergeben müsse; ich geleitete ihn also bis zu meiner Truppe, indem ich ihm bemerkte, dass er seinen Auftrag zu unserer eigenen Sicherheit und Deckung Ta^ebuchblätter aus dem Jahre 1805. 505 Bald darauf kam Prinz Murat, begleitet von seinem General- )e. Ich leistete mit meinem Bataillon die militärische Ehrenbezeu- g, worauf die ganze Suite bis auf den Prinzen, welcher Tabak chte, die Hüte abzog und dankte; Niemand Hess sich in ein ipräch, weder mit mir, noch mit jemanden Anderen Ton meinem aillon ein. Ich rückte sodann mit meiner Truppe und der ganzen Bagage sklich auf der Strasse 'nach Lang-£nzersdorf ab, in der Hoffnung, elbst von meinem Brigadier, General - Major v. Weber, oder von erer Cavallerie etwas zu erfahren. Ich schickte einen Zug als Avantgarde mit einem Ofiicier und 1 Bataillons-Adjutanten, welche der französischen Sprache kundig «n, voraus und gab ihnen den Befehl, wenn wer immer von der izösischen Colonne sie frage, wohin unser Marsch gerichtet wäre, antworten: „In Folge der geschlossenen Convention nach Wien, es Friede sei." Es war nahe an V,9 Uhr, als wir durch die fortwährend vorbei- bende französische Cavallerie und Jäger nacli Lang-Euzersdorf Den. Ich Hess gleich am Eingange des Ortes fragen, wo unsere Ca- lerie oder der Brigadier bequartiert sei. Allein die geängstigten tsbewohner^ die meist vor ihren Uäusei-n standen und aus unserem rsche inmitten des Feindes nicht recht klug werden konnten, ent- boten, sie wüssten nicht, wohin unsere Cavallerie in dieser Dämme- \g marschirt wäre, doch sei die Truppe sammt dem Herrn Generalen trauriger Stimmung abgezogen; statt ihnen stünde jetzt weiter ten eine französische Cavallerie -Abtheilung, beiläutig 400 Pferde rk, mitten auf dem Platze aufmarschirt ; selbe verlange weder artier, noch Fourage, noch sonst etwas und verhalte sich ganz ug, ohne den mindesten Laut von eich zu geben ; es sei ihnen BT sehr bange vor diesen Leuten. Ich beruhigte die geängstigten Einwohner und Hess meine lonne weitermarschircn. Wir mochten kaum 100 Schritt vorgerückt D, als meine Avantgarde mitten im Orte auf die angegebene fran- lische Cavallerie stiess, welche auf der Strasse aufgestellt stand. Von beiden Thoilen ritten augenblicklich die Adjutanten gogen ander. Jener der feindlichen Truppe fragte meinen Adjutanten, was i ftir eine Colonne wilre und wohin ihr Marsch ginge? Dieser ant- rtete in der Weise, wie ich es anbefohlen hatte. Mittlerweile kam ^ der Commandant jener Truppe und sagte: Meine Herren, ich I Chef dieser Garde zu Pferde und habe den Befehl, Niemanden hr von Ihren österreichischen Truppen passiren zu lassen; es thut • sehr leid, dass Sie sieh so verspätet haben, denn die vereinbarte tfrist ist abgelaufen und von dem Augenblicke an Alles feindlich ^